Neujahrssüß 2012: Berliner Pfannkuchen

Was zum Jahreswechsel 2006/2007 galt, gilt auch dieses Jahr: Kein Jahreswechsel ohne Berliner Pfannkuchen, was Claudine zu Heiterkeitsausbrüchen veranlasste und Frau Esskultur ein wenig ratlos zurückließ.

Als noch gewöhnlich in Schmalz gebackene Teiglinge ohne Füllung belegt sind Berliner Pfannkuchen mindestens seit dem 16. Jahrhundert im norddeutschen Raum.

Das Kochbuch aus Berlin* sagt, der eigentliche „Erfinder“ soll ein zum Waffendienst untauglicher Berliner gewesen sein, den das Regiment dann aber trotzdem als Feldbäcker bei der Fahne hielt. Sozusagen zum Dank schuf er die ersten „Pfannkuchen“, gab den Hefeteigstücken die runde Ballenform von Kanonenkugeln und buk sie, da kein Backofen zur Verfügung stand, über offenem Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen. Mit der rasanten Bevölkerungszunahme Berlins florierte auch das Bäckerhandwerk – und bei dem zeitweise großen Andrang, war die Zubereitung der Teigbollen in einer Pfanne über dem offenen Feuer eine einfache und schnell Art, die hungrigen Mägen zu füllen. Aus dieser Zubereitung hat der „Berliner Pfannkuchen“ seinen Namen. Da man sich sowieso in Berlin befand, konnte die Herkunftsbezeichnung auch weggelassen werden. Deswegen heißt der Berliner Pfannkuchen in Berlin und in Ostdeutschland nur Pfannkuchen. Als Berliner versteht sich der Einwohner der Stadt Berlin, und der ist kein Kannibale.

Bei uns in Schleswig-Holstein versteht man unter Pfannkuchen gemeinhin das, was in der Bundeshauptstadt als Eierkuchen in die Pfanne kommt. So gilt dann die Formel: Eierkuchen = Pfannkuchen. Pfannkuchen = Berliner. Berliner = Einwohner der deutschen Hauptstadt. Es werden aber keinesfalls Krapfen darunter verstanden, die sind nämlich hier im Hohen Norden ungefüllt und nicht rund geformt.

Wie dem auch sei, the same procedure as every year:

My creation

Im Hause Küchenlatein handgeklöppelte

Berliner Pfannkuchen

Berliner Pfannkuchen 2011_2012 009

Das bewährte Rezept für meine Berliner Pfannkuchen findet ihr hier (click).

Frohes Neues Jahr !

Die Tafel des Festtagssüß vom 24.12.2011 – 01.01. dieses Jahres wird bei Katrin von Lingonsmak gedeckt.

Initiative Sonntagssüß

12 thoughts on “Neujahrssüß 2012: Berliner Pfannkuchen

  1. Heidi, die II. (Gast)

    Ein gesundes und glückliches neues Jahr wünsche ich und hoffe, dass Du und die Familie auch gut hineingerutscht seid.

    Mal so von Nordi zu Nordi. (Ich mehr Ostseerichtung) – ’nen Krapfen bekommst Du bei uns gar nicht zu kaufen. Also – ich spreche von meiner Heimat.
    Wir haben den Schürzkuchen. Meinst Du sowas mit Krapfen??? Das kommt hier nicht in die (Bäcker)Tüte… (also: Krapfen)

    Unter Eier- und Pfannkuchen verstehen wir hier die „Dingsen“, die man mit ziemlich flüssigem Teig flach in der Pfanne ausbrät. Das ist auch bei uns wieder ne ganz andere Geschichte.

    Aber der Berliner ist einfach seines Nachnamens beraubt worden. Korrekt heißt der eigentlich „Berliner Pfannkuchen“ – bei uns hier oben einfach: „Pummel“…. noch ein anderer Begriff…. ;-)
    Ursprünglich soll sogar der Doughnut ein ungefülltes „Pummel“-Teilchen geworden sein, bevor er zu dem Loch in der Mitte kam… nix genaues weiß man nicht…
    Meine Familie bekam auf Wunsch einzelner Herren in diesem Jahr keine Berliner, sondern Doughnuts (mit Hefe) – was macht man nicht alles.
    Fakt ist: was dem Einen die Neujahrsbrezen, ist dem Nordi der Pummel, Berliner, Pfannkuchen, Krapfen, Schürzkuchen (außerhalb des Nordens: Kameruner, Krawatten) und sämtliche sonst noch herumschwirrenden Fettgebäck-Verwandten aus Hefeteig…
    Selbst gemacht sowieso unschlagbar!

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  2. Marleen (Gast)

    Bei uns in Hamburg sagt jeder BERLINER.
    WOOOOOW die sind toll, unsere waren irgendwie aufgrund der Industriemarmelade nur ohne diese wirklich gut zu genießen!

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  3. Baltic Maid at www.balticmaid.com

    Oh ja, Berliner Pfannkuchen muss ich auch unbedingt mal wieder machen. Leider gibt’s die hier nicht. Es gibt zwar massenweise Doughnuts (auch gefuellte) hier, aber die schmecken nicht so gut. Vielen Dank fuer die Anregung!!!

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