* Diese Geschichte gehört zu dem Rezept des Zauber-Guck-Muses und stammt aus Buch *.
Lieselotte stand vor ihrem großen, etwas unordentlichen Kleiderschrank und konnte sich nicht entscheiden, was sie anziehen wollte. Die rosafarbene Bluse, die buntkarierte Jacke, die zartgrün geringelten Strümpfe – alles sah heute so trist aus, so langweilig! Sie entschied sich für einen kirschroten Pullunder über einer rot-orange-pink gestreiften Bluse mit einer zitronengelben Hose. Dies war mit Sicherheit die bunteste Kombination, die sie hatte, und trotzdem fand sie die Farben heute langweilig und matt. Als Leander und Emeline aus dem Haus waren, machte Lieselotte sich auf den Weg zur Waschanlage, denn heute war Autowaschtag. Als der Schmutz runter war, kam allerdings keineswegs Lieselottes giftgrün leuchtendes Cabriolet zum Vorschein, sondern nur ein mattes und stumpfes sumpfgrünes. Lieselotte war entsetzt. Sollte der Autolack etwa schon so abgenutzt sein? Wieder zu Hause, streichelte sie Firisu, den Kater, und bemerkte sein stumpfes Fell. Da kam ihr plötzlich ein Verdacht. Alles war matt und stumpf. Die Kleider, das Auto, Firisu, sogar der Himmel – es musste an ihren Augen liegen! Natürlich, sie hatte auch schon eine Ewigkeit kein Zauber- Guck-Mus mehr gekocht und scheinbar fehlte es ihr jetzt. Zum Mittagessen gab es einen großen Topf davon, und Lieselotte würzte es mit einem extra wirksamen Zauberspruch:
Pro-Vi-to-min Ca-ro-tin,
steckst in Möh-ren reich-lich drin,
gibst den Au-gen sehr viel Licht,
dass wir klar sehn, was wir wollen und was nicht.
Schon während des Essens meinte Emeline: „Mama, du blendest mich richtig mit deiner Bluse.” Leander bemerkte plötzlich, dass er zwei unterschiedliche Strümpfe trug, und beschwerte sich: „Mama, warum hast du mir denn einen roten und einen blauen Strumpf hingelegt?” Zufrieden sah Lieselotte ihr Auto giftgrün in der Sonne blitzen und Firisus Fell glänzen. Aber leider sah sie auch eine Million Fingerabdrücke auf den Fensterscheiben und 200000 Staubfussel auf dem Fußboden …
Ich finde das eine tolle Geschichte. Meinen beiden hat sie auf jeden Fall gefallen, auch wenn man als Teenager eigentlich schon zu alt dafür ist. Schon wegen des Titels und der Geschichte wurde das Gericht ausgesucht und der Teenager will das unbedingt mitessen!
Wenn man der Autorin glauben darf, sind alle Gericht innerhalb von 30 Minuten zubereitet, genau das Richtige für berufstätige Mütter. Wer weiß, vielleicht legt der Weihnachtsmann das Buch unter den Tannenbaum und es gibt dann schon bald “Pups-Suppe”.