17 Jahre Küchenlatein
Es geht mir ähnlich wie Barbara, die dieses Jahr mit ihrer Spielwiese ihren 15. Geburtstag feierte: Mal habe ich mehr Lust und Zeit zum Bloggen, ‚mal weniger. Schließlich macht so langer Zeit ein Blog auch hinter den Kulissen viel Arbeit, ohne dass sich das in einem Blogbeitrag bemerkbar macht.
Der allmächtige Konzern veränderte seinen Algorithmus und teilte mir im Februar diesen Jahres mit, meine Rezepte, ab Mitte 2012 im HRecipe-Format erstellt, wiesen Fehler auf.
Inhalt breiter als Bildschirm
Text ist zu klein zum Lesen
Anklickbare Elemente liegen zu dicht beieinander
„name“ oder „value“ müssen angegeben werden in „hrecipe#ingredient“
„Feld „calorie“ fehlt
Ich war etwas ratlos, schließlich hatte ich reichlich Rezepte in diesem Format. Seit 2007 befolge ich mehr oder weniger die Regel, dass das Blog zumindest technisch valide ist. Ich benutze kein Rezepte-Plugin, daher habe ich dann 68 Rezepte händisch in dieses Format überführt und überprüft. Das beschäftigte mich eine ganze Weile, der allmächtige Konzern überprüft immer noch.
Inzwischen gibt es kaum noch Blogger_innen aus Spaß an der Freude, überall ploppt aggressive Werbung auf, Frau scrollt ewig bis zum eigentlichen Rezept, das Blog soll finanziell unterstützt werden und hält natürlich einen Newsletter bereit, auf den sehr präsent hingewiesen wird. Um es mit ihren Worten zu sagen: Es gibt zu viele von uns.
Soziale Netzwerke sind auch nicht mehr das, was sie versprachen: Nutzer kehren Facebook seit 2 Jahren den Rücken (mich hat Facebook ausgesperrt) , Instagram nervt nur noch und Twitter wird von dem „reichsten“ Mann der Welt übernommen, weil er es kann.
Vielleicht bin ich nach 2 Jahren Pandemie, einem sinnlosen Angriffskrieg und wachsender Lebenserfahrung auch einfach nur zermürbt.
Ganz falsch gemacht habe ich es in der langen Zeit nicht. Im 17. Jahr des Bestehens habe ich das Küchenlatein einmal bewerten lassen. Das macht Mut, weiter zu bloggen. Es gibt anscheinend Leute, dich mich lesen.
Und ob Bloggen wirklich eine Generationensache ist? Die Antwort ist ganz einfach: Ich weiß es nicht. „Meine“ Herren finden Rezepte im Internet leichter auf Blogs wieder als auf Instagram. Noch lieber schauen Sie Youtube …
Darauf stoße ich mit einem Campari Milano an!