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Blog-Geburtstag: 10 Jahre Küchenlatein

Am 22. Juni 2005 20:08 Uhr ging ich mit meinem Küchenlatein und diesem Beitrag online, damit zählt es ebenfalls zu den langlebigen deutschsprachigen 26.09.2023 ” Foodblogs. Als ich den ersten Blogpost – damals noch bei diesem Anbieter schrieb, hätte ich nicht gedacht, dass ich 10 Jahre später, nach 3 Umzügen, 2,176,498 Seitenaufrufen, 3000 Blogbeiträgen, über 11.000 Kommentaren und eigener Domain immer noch blogge.

Inzwischen ist die Bloglandschaft größer 26.09.2023 ** und unübersichtlich geworden. Ich habe schon lange den Überblick über die unglaublich schnell wachsende Zahl an Foodblogs verloren. Es wird für mich immer schwieriger, interessante Posts, geschweige denn individuelle Blogs zu finden. Blogs schießen wie Pilze aus der Erde, was ja nicht unbedingt schlecht ist, aber irgendwie unterscheiden sich die nicht mehr wirklich. Das Blogdesign, die Foto-Untergründe – bevorzugt Holzplatte oder Wein-/Obstkiste, das Kilner-Glas mit Strohhalm, die überall ähnlichen Funde vom Flohmarkt: seen one, seen them all. Und jedes dieser Blogs hat selbstverständlich ein Media-Kit, beobachtet ängstlich die Anzahl der Likes, Clicks, Follower und was sonst noch auf den Social Media-Kanälen wichtig ist und bietet sich für Kooperationen an, um mit dem Blog Geld zu verdienen. Wenn ich in Blogs gehäuft diese oder ähnliche Hinweise lese: Tolles Rezept (in Kooperation mit XY.de), habe ich das Gefühl, Hauptsache Kooperation, egal was.

Küchenlatein war ja noch nie Mainstream und ich habe schon immer mein Ding gemacht** 09.08.2018 und die Reißleine gezogen.

Ich habe immer noch kein Media-Kit, blogge aus Hobby und rechne nicht zusammen, was mich dieses Hobby kostet. Und bei Kooperationsanfragen frage ich mich immer, möchte ich wirklich auf Ewigkeiten – das Netz vergisst so schnell nichts – mit diesem Produkt, dieser Firma, diesem Partner in Verbindung gebracht werden? Ich denke da immer an einen “berühmten Fernsehkoch” der erst mit DEM Gerät für die eine Firma zauberte und dann DAS Gerät von ein einer anderen Firma zum Pürieren benutzte. Für mich – auch aus Sicht als potentielle Kundin – wenig glaubwürdig. Da verkaufe ich auch nicht meine Seele Rechte am eigenen Bild für eine Frischhaltedose.

Einer der Gründe, die mich damals bewogen haben, mit dem Bloggen anzufangen, waren Blog-Events, besonders das erste deutsche Blogevent im Jahre 2005. Da ging es rein um den Spaß an der Freude, jetzt mehr oder weniger um gesponserte Give-Aways. Wenn mir das Thema eines Events richtig gut gefällt, muss ich extra bekunden, dass ich um KEINEN Preis in den Lostopf möchte, aus welchen Gründen auch immer. Da vergeht mir die Lust an der Teilnahme. Wenige, aber es gibt sie noch, die Blog-Events03.01.2017 ** rein aus Spaß an der Freude.

Bloggen soll entspannen, Freude bereiten und die habe ich – trotz einiger Tiefpunkte – immer noch oder wieder. Mein Blog ist nicht hip, stylish oder, oder, oder, war es noch nie, es ist die Sammlung meiner Aktivitäten, die sich aus Essen und Trinken ergeben. Das Bloggen hat mir viele Kontakte in der realen Welt vermittelt, die so ohne das Blog oder das Internet nie zustande gekommen wären. Dann hätte ich die Erfahrung, Co-Autorin eines Kochbuches zu werden, nie gemacht.

Haben sich die Themenschwerpunkte auch in den letzten 10 Jahren geändert, ich hoffe, ich bin mir treu gebleiben. So gibt es dann auch nichts zu gewinnen, wenn ihr einen Kommentar – über den ich mich natürlich sehr freuen würde – hinterlasst.

Prost!

10 Jahre Küchenlatein Hugo

** 03.01.2017 https://magentratzerl.de/2014/06/15/dauerevent-schatzsuche-im-vorratsschrank/ nicht mehr verfügbar, da das Event beendet ist
09.08.2018 Wen der Kommentar interessiert, kann ihn hier nachlesen
** 26.09.2023 http://www.foodfreak.de/2015/01/10-jahre-foodfreak/ und http://www.rezeptebuch.com/koestlichundkonsorten/alphabetischnicht mehr verfügbar

Besuch auf dem Spargelhof Holm in Aukrug

Bauer Holm ist mir ja schon durch Besuche auf den Kieler Wochenmärkten auf dem Exer

©Wochenmarktstand Exer Bauer Holm Aukrug

und Blücher bekannt.

©Wochenmarktstand Blücher Bauer Holm Aukrug

Und natürlich packte ich die Gelegenheit beim Schopfe, diesen alteingesessenen Familienbetrieb während der noch laufenden Spargelsaison zu besuchen. Möglich wurde das durch das Slow Food Convivium Kiel. **

©Spargelhof Holm in Aukrug

Mit Mauerkelle und Spargelstechmesser ausgerüstet, begaben wir uns zu den Spargelfeldern.

©Spargelfelder Spargelhof Holm in Aukrug Collage

Auf ca. 8 ha baut Johann Holm Spargel der Sorten Ravel, Gijnlim und als besonderen Schatz Huchel’s Alpha an. Die Spargelpflanzen dazu werden aus Mölln bezogen. Obwohl es sich bei Gijnlim und Ravel um Schwestersorten handelt, liefern die Sorten unterschiedliche Erträge. Die Konsequenz daraus, die weniger ertragreiche Sorte wird wieder untergepflügt. Huchel’s alpha – eine robuste alte, aber späte Sorte hat feste Abnehmer, wie z.B. Essbare Landschaften und wird nur im Hofladen vermarktet. Auf Vorbestellung gibt es sie jedoch auch auf den Wochenmärkten.

Die Folien haben zwei Seiten und dienen – wie im diesem Jahr – dazu, die Wärme im Spargeldamm zu halten oder aber das Sonnenlicht zu reflektieren. Am Ende der Saison werden sie aufgerollt und fallen in der Landschaft kaum noch auf. Bei sachgemäßer Behandlung halten die Folien etwa 15 bis 20 Jahre.

©Gründüngung Feld Spargelhof Holm in Aukrug (1)

Das A & O für den erfolgreichen Spargelanbau ist die Vorbehandlung des Bodens, hier ein Feld mit Gründüngung. Auch die Steine müssen aus dem Boden sorgfältig entfernt werden, dann noch ein wenig Kompost und dem Spargel wird es gutgehen. Wichtig zu wissen, auf einem ehemaligen Spargelbeet kann nicht erneut Spargel angebaut werden. Die neue Kultur würde nur wenige Jahre stark verminderte Erträge einbringen.

©Feld mit durchwachsendem SpargelSpargelhof Holm in Aukrug

Herr Holm sagt, für Spargel muss man ein “Händchen haben”. Wenn die Spargelstangen zu dünn werden, lässt er ihn auch schon vor dem 24. Juni durchwachsen, damit er einen grünen Busch bilden kann. Das heißt der Spargel schießt ins Kraut, mit dem die Pflanze Photosynthese betreibt und so Energie sammelt. Die Energie fließt in die Spargelwurzel und mit der angesparten Kraft kann der Spargel dann im Folgejahr wieder austreiben und neue Stangen bilden.

Mit Schädlingen wie Spargelkäfer und Spargelhähnchen wird die Pflanze in der Regel allein fertig, nur wenn das überhand nimmt, werden die Schädlinge bekämpft, was in diesem Jahr bei den niedrigen Temperaturen kaum zu befürchten ist. Richtig Probleme dagegen macht die Spargelfliege, gegen die dann auch die chemische Keule geschwungen werden muss.

©Spargelstechen

Spargelstechen ist reine Handarbeit. Der Spargel kann dann geerntet werden, wenn sich die typischen kleinen Risse oder Aufwürfe im Spargelbeet bilden, oder wie hier auch schon deutlich herausguckt.Zum Ernten wird der Spargel vorsichtig freigelegt und gestochen. Die entstandenen Löcher werden wieder mit Erde gefüllt und mit der Spargelkelle glattgestrichen. Beim Ernten muss darauf geachtet werden, dass der Spargel nicht zu dicht am Wurzelstock gestochen wird. Auf dem Spargelhof Holm in Aukrug stechen 14 Erntehelfer den Spargel, dabei bekommt jeder Erntehelfer seine eigene Reihe, aus der etwa 7 – 8 kg geerntet werden können.

Nach dem Ernten wird der Spargel in 3 °C kaltem Wasser schockgekühlt, gewaschen,

©Spargel waschen, schneiden und sortieren

auf Länge geschnitten und dann sortiert.

Für Großkunden steht dann auch eine Spargelschälmaschine bereit, im Hofladen kann man gegen eine geringe Gebühr den Spargel auch schälen lassen.

©Spargel schälen

Da “rollen” auch schon einmal die Köpfe. Ich durfte die Ausbeute von 416 Gramm mit nach Hause nehmen und habe daraus würzeigen Spargel mit Rucola-Pesto und Tomaten-Polenta gemacht.

©Der Rest vom Schützenfest Spargelhof Holm in Aukrug

Die gewaschenen Spargelabschnitte, die sich jeder auch gerne abholen kann, finden dann auf dem Kompost ihr Ende. Mich macht diese Menge doch etwas betroffen, Bauer Holm sieht das eher pragmatisch.

Es gab dann Möglichkeit, im Hofladen

Hofladen Holm in Aukrug

alles Nötige für eine Spargelmahlzeit einzukaufen. Was auf dem Hof nicht selbst angebaut wird, wird von persönlich bekannten Landwirten aus Schleswig-Holstein bezogen, so dass der Bezug zur Region gewährleistet ist.

Bei Schokopuffer und Kaffee klang dann dieser interessante und informative Nachmittag aus.

Vielen Dank an die Organisatoren und Herrn Holm. Es ist schön einen weiteren Landwirt kennenzulernen, dessen Beruf Berufung ist.

Und hier gibt es ganz viele Rezepte, die sich mit Spargel zubereiten lassen (click)

** 26.05.2018 http://www.slowfood-kiel.de/events/spargel-liebliche-speis-fuer-leckermaeuler/ nicht mehr verfügbar

Café Alte Schule auf Gut Wulfshagen in Tüttendorf

©Patisserie Abel Alte SchuleManchmal häufen sich die Zufälle und Frau macht wunderbare Wiederentdeckungen.

Bei unserer Fahrradtour nach Schinkel kamen wir an der Alten Schule auf Gut Wulfshagen in Tüttendorf vorbei. Vor drei Jahren stand das Café in der Alten Schule kurz vor der Schließung. Inzwischen ist dort auf der linken Seite des Gebäudes die Patisserie Abel eingezogen, die auf den Wochenmärkten rund um Kiel 31.12.2019** wunderbare Köstlichkeiten vertreibt. Auf dem Exer habe ich ein köstliches Kirschtörtchen genossen und Frau Abel erzählte mir, dass das Café wiedereröffnet werden soll. Bei Facebook wurde ich fündig und erhielt eine Einladung zum Pre-Opening am 04.06.2015.

Genau an diesem Tag kam der Sommer nach Schleswig-Holstein und ich beschloss dorthin zu radeln, diesmal in umgekehrter Richtung, erst über den Kanal mit der Fähre und über die Levensauer Hochbrücke zurück.

©Café Alte Schule in Tüttendorf Collage

Auf den ersten Blick sieht alles unverändert aus, Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich außen die Veränderungen: Das Gebäude ist nicht mehr mit Pflanzen zugewachsen, der Blick von und auf die Terrasse ist freier.

Wer schon einmal das Café Alte Schule auf Gut Wulfshagen in Tüttendorf besucht hat, fühlt sich hier auch nach der Renovierung wieder wohl. Wunderbar: Die Wände der Gasträume sind wieder in einem angenehmen Rotton gehalten.

©Innenräume Café Alte Schule in Tüttendorf Collage

Auf die Terrasse führt jetzt eine Holztreppe,

©Terrasse Café Alte Schule auf Gut Wulfshagen in Tüttendorf

auf der ich mir die Zitronen-Baiser-Torte

©Kuchen und Prosecco im Café Alte Schule Tüttendorf

aus dem Kuchenangebot munden ließ. Die Torte war zitronig leicht und luftig und sehr köstlich. Und zum Pre-Opening gab es dann für die ersten Gäste auch noch einen Prosecco.

Die Kuchenvitrine:

©Kuchenvitrine Café Alte Schule in Tüttendorf

Die Patisserie Abel** 31.12.2019 von nebenan beliefert das Café Alte Schule mit drei verschiedenen Törtchen, in der obersten Reihe sind Schock au Choc** 31.12.2019, Coffini** 31.12.2019 und Lenz: Ein mit Vanille verfeinertes Rhabarberkompott wird umhüllt mit einer weißen lockerleichten Schokoladenmousse. Getragen wird diese Komposition von einem Boden mit zartbitteren Schokoladenstückchen & Vanille. Das Topping bildet ein Himbeerpüree.

Die in den Reihen darunter angeordneten Torten (von links nach rechts und unten) sind Mascarpone, Schoko-Sahne, Zitronen-Baiser, sowie Käsekuchen und Mandarinen-Sahne wurden vom Café Alte Schule Team frisch gebacken.

Ganz zeitgemäß: Kostenloses WLAN, da kann Frau auch ihr Stück Torte instagrammen. 26.06.2024 **

Das Team von Graf zu Reventlow plant übrigens weitere Veranstaltungen für die Räume des Cafés.

Ich freue mich sehr, dass die Alte Schule wieder mit Leben gefüllt ist.

Café Alte Schule
Wulfshagen 17
24214 Tüttendorf
04346 3639890
Öffnungszeiten: Do. – So : 14:00 – 18:00 Uhr

** 31.12.2019 www.patisserie-abel.de/wochenmaerkte/, www.patisserie-abel.de/, www.patisserie-abel.de/portfolio/schock-au-choc-2, www.patisserie-abel.de/portfolio/coffini/ nicht mehr verfügbar

** 26.06.2024 https://instagram.com/p/3gfS2Di20z/ nicht mehr verfügbar