Förtchen sind Schmalzgebäck aus der schleswig-holsteinischen Dessertküche. Theodor Storm war ganz angetan von diesem Gebäck und hat dafür einen Kinderreim** 01.06.2022 gedichtet.
Von Region zu Region werden dazu unterschiedliche Teigarten verwendet. Gemeinsam haben aber alle das Backen in der speziellen Förtchenpfanne. Meine Großmutter backte ihre Förtchen mit Hefe in einer Pfanne mit 7 Mulden auf dem Gasherd, meine Schwiegermutter machte auch “Gest-Futtjens”, allerdings in einer Riesenpfanne – ähnlich wie diese – auf dem Kohleherd. Inzwischen gibt es auch Förtchenpfannen mit glatten Boden zu kaufen. Das Rezept und Förtchenpfanne meiner Großmutter sind verschollen, deshalb habe ich mir diese Pfanne ausgeliehen.
Die Rezeptauswahl fiel schwer, allein in diesem Kochbuch werden 5 verschiedene Förtchenrezepte mit und ohne Hefe aufgeführt. Johanna Kuss schreibt:
Zur Vorerinnerung:
Förtchen backt man am besten halb in Butter, halb in Schweinefett. Nachdem das in die Löcher gethane Fett gut gebraten, lasse man den Teig folgen, und wenn man nicht die beliebigen Zuthaten, z..B. Aepfelschnitte, Rosinen ec., zuletzt mit dem Teig durchgerührt hat, so gebe man davon auf den in die Löcher gethanen Teig. Man kann auch Aepfelmus oder Pflaumenmarmelade hinein geben, dann wird wieder etwas Teig darüber gegeben und die Förtchen, wenn sie auf der einen Seite braun sind, behende gekehrt, indem man mit einer Gabel hineinfaßt und ganz allmählich umschiebt. ist nun auch die andere Seite braun, so nehme man die Förtchen heraus, die warm gehalten werden müssen, indem man rasch Fett und darauf Teig folgen läßt in die leeren Löcher.
Bei meiner Großmutter gab es immer im Teig eingebackene Rosinen, so auch bei uns.
Förtchen mit Rosinen und Hefe
Die schmecken so, wie ich sie in Erinnerung habe. Allerdings waren die von Oma ein bisschen größer. Den jungen Herren hat es auch geschmeckt, denn sie haben kräftig zugelangt …
** 01.06.2022 https://www.flickr.com/photos/vitalier_alias_swen_darmer/3148080164/ nicht mehr verfügbar
Förtchen kannte ich noch gar nicht, sie sehen äußerst lecker aus! Und die Pfanne ist so schön…
Pförtchen sind mir bisher noch nicht begegnet. Meine Schwiegermutter buk ab und an Puffelskuchen, die waren so ähnlich vom Teig her, wurden aber in einer ganz normalen Pfanne gebacken. Sehen lecker aus!
hübsch, das Pfännchen erinnert an ein Schneckenpfännchen.
Die sehen ja lecker aus, aber ohne so eine Pfanne wird es wohl nichts.
Kannst die pförtchen auch in Schmalz ausbacken..
Was ist denn Schweinefett, wenn nicht Schmalz?
Die Förtchen sehen sehr hübsch aus, so eine Pfanne habe ich noch nie gesehen, geschweige denn das Gebäck kennengelernt! Schade, dass sie nur als Neujahrsgebäck verzehrt werden.
Gehört hatte ich irgendwie schon mal davon – aber dass die süßen Teile in solch einer hübschen Pfanne produziert werden und so lecker aussehen, dachte ich nicht.
Gefällt mir gut, auch Deine Geschichte dazu mit Deiner Großmutter – schön zu lesen.
Oh, wie lecker! Ich liebäuge schon länger mit der Anschaffung einer Förtchenpfanne, und nun sehen deine zum Anbeissen aus…
Poffertjes aus dem Norden?
Beide Namen sind wenigstens ähnlich, aber in den Poffertjes, die hier auf den Weihnachtsmärkte zu finden sind (von Niederländern gebacken), gibt es keine Rosinen. Ich muss sie immer einmal im Jahr essen.
In der Pfanne kann man übrigens takoyaki machen, kleine japanische Oktopus-Bällchen: //wgidmobile.blogspot.com/2008/03/takoyaki.html
Die Pfanne ist wirklich witzig. In Schweden gibt es ähnliche Modelle, die aber etwas flacher ausfallen und eher für kleine Pfannkuchen vorgesehen sind.
Das ist ja toll. Schade das ich sie nicht kosten kann. Die ganze Herstellungsweise ist faszinierend. Teig machen und nach 2h das Eiweiß unterheben…
Toll!
Die Freude!
ich habe es versucht, nachzubacken, aber es wurden Scones draus. War auch gut. Dein Blog ist wunderbar.
Förtchen und Pancakes
Liebe Ulrike, eine wunderbare Seite! Da ich das Bild nicht richtig lesen konnte, ist mein schöner langer Text weg…
Deine Förtchen sehen sehr lecker aus und ich denke, ich werde mir auch eine solche Pfanne zulegen. Kann man da eventuell auch Pancakes drin backen, oder muss die flacher sein?
Viel Grüße bis zum nächsten Mal von
Ute
REPLY:
Der Boden ist gewölbt, deshalb bekommst du Kugeln heraus. Für Pancakes sind die nicht geeignet, dafür gibt es doch Ringe für die normale Pfanne
Danke
Ich danke dir für deine schnelle Antwort. Da ich bisher noch keine Förtchenpfanne in Natur gesehen habe, kam ich auf den Gedanken mit den Pancakes, aber es leuchtet ein, es sind zwei verschiedene Dinge. Danke für den Hinweis mit den Ringen.
Viele Grüße von Ute
Hallo, ich suche händeringend nach einem Rezept ohne Hefe, nun lese ich, dass in Deinem oben angeführten Buch welche stehen – könntest Du diese Rezepte auch noch veröffentlichen? Oder gibt es da noch die Möglichkeit an dieses Buch zu kommen?! ich würde mich über eine Antwort riesig freuen!!
Das Buch kann man gebraucht bei https://zvab.com in diversen Ausführungen erstehen.
Hier zwei Rezepte ohne Hefe und es sind keine Rechtschreibfehler. Viel Erfolg
683. Einfache Art.
8 – 10 Eidotter werden tüchtig geschlagen und mit 500 gr (1 Pfund) Mehl, reichlich 1 Litr Milch, etwas Salz und beliebig 70 gr. Butter nebst Gewürz angerührt. Zuletzt der Schaum mder 10 Eier hinzugethan und dann gebacken.
684. Eine bessere Art.
125 gr. Butter wurd zu Schaum gerührt, 6 Eidotter hinzugethan, ferner 230 gr. Mehl, ½ Liter süße Milch oder Rahm, Zucker, Kaneel und beliebig anderes Geürz, zuletzt der Schaum von den Eiern. Darnach müssen die Förtchen schnell gebacken werden und thut man beliebig Aepfelschnitte oder Aepfelmus, Pflaumenmus, Rosinen oder Corinthen hinein.
Was Foertchen sind weiss ich nun,aber wo ist der Ursprung des Namens, wo kommt er her?
Das weiß ich leider nicht, ich bin keine Sprachwissenschaftlerin