Die Twitteranfrage von Louisa
verwirrte mich kurzzeitig. Für mich ist Bienenstich IMMER gefüllt. Ein Blick in die Leitsätze für feine Backwaren des Deutschen Lebensmittelbuches belehrte mich eines Besseren. Da heißt es in Abschnitt II Nr. 10
Bienenstich ist ein gefüllter oder ungefüllter Hefekuchen. Er ist zu mindestens 20 Prozent des Teiggewichtes mit einem Belag versehen, der Ölsamen, gebunden in einer karamellartigen Masse aus Zuckerarten, Fett und ggf. Milch, enthält. Der Anteil der Ölsamen in der Masse des Belages beträgt mindestens 30 Prozent. Die Verarbeitung von anderen Ölsamen außer Walnüssen, Haselnüssen und Mandeln, wird kenntlich gemacht.
Mandel-Bienenstich enthält als Ölsamen nur Mandeln.
Offensichtlich wird aber auch rund um München, in Hamburg und Schleswig-Holstein meine Meinung geteilt, bis ich auf die Brandenburger Auffassung traf:
Mit Frau Katze schritt ich dann gemeinsam zur Tat. Ob dieser köstliche
Berliner Bienenstich mit sattem Knusperdeckel
auch den Leitsätzen genügt, muss noch überprüft werden. Geschmeckt hat der jedenfalls köstlich.
Hier werden rechnerische 1 Kilogramm Teigmasse ausgerollt:
und mit 650 g Belag, der 200 g Mandeln (30,7 %) enthält, versehen.
Das Gesamtwerk:
sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch noch Leitsatz konform. Aber nur, weil wir noch zusätzliche gehobelte Mandeln zum Belag gaben.
========== | REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Berliner Bienenstich |
Kategorien: | Backen |
Menge: | 1 Blech 12 Stück |
Zutaten
500 | Gramm | Mehl | |
20 | Gramm | Hefe | |
250 | ml | Milch + 1 EL | |
350 | Gramm | Zucker | |
315 | Gramm | Butter | |
1 | Prise | Vanillearoma | |
125 | Gramm | Mandeln, gerieben + | |
75 | Gramm | Mandeln gehobelt (Wir) |
Quelle
* | Berliner Küche: Die schönsten Spezialitäten aus Berlin (Spezialitäten aus der Region)* ISBN: 978-3869410821 |
Erfasst *RK* 04.08.2011 von | |
Ulrike Westphal |
Zubereitung
1. Das Mehl in eine Schüssel sieben, eine Mulde hineindrücken und die Hefe hineinbröckeln. 5 EL (60 ml) warme Milch und 1 EL (15 g) Zucker zugeben und leicht vermengen. 15 Minuten gehen lassen.
2. Anschließend die restliche Milch, 150 g Zucker und 65 g Butter zufügen und alles zu einem festen Teig verkneten, die Milch nach und nach zugießen. Den Teig kneten, bis er Blasen wirft. Dann erneut gehen lassen.
3. Den Backofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen. Den gangenen Teig nochmals durchkneten, ausrollen und auf ein gefettetes Backblech legen.
4. Die Mandeln mit 1 EL Milch verrühren. Die restliche Butter (250 g) in einem Topf schmelzen und restlichen Zucker (185 g) mit Vanillearoma darin unter Rühren schmelzen. Dann die Mandeln unterrühren.
5. Den Teig mit der Mandelmasse bestreichen und im Ofen ca. 25 Minuten backen
:Zubereitungszeit: 50 Minuten + plus Zeit zum Gehenlassen
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Die süßen Sachen von heute sammelt Julie von mat & mi ** 02.06.2022
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Lecker, lecker, mag ich auch sehr gerne (am besten natürlich von Muttern), aber Bienenstich heißt das bei uns nicht. Mir fällt aber leider auch grade nicht ein wie stattdessen…. es könnte Butterkuchen sein.
So kenn ich’s aus Berlin und meiner alten Heimat Dresden auch. Ohne Füllung heißt das ganze ‘Bienenstich’ und mit ‘gefüllter Bienenstich’.
Lecker Kuchen…und ‘ne interessante Ausrolltechnik hast Du da… ;-)
Das wusste ich bisher noch nicht, dass Bienenstich auch ohne Füllung geht.
mensch, wieder was gelernt. ich kenn den auch nur gefüllt und find ihn prima so. aber dem ungefüllten sollte ich auch mal ne chance geben und die ausrolltechnik ist sehr sehenswert :)
Ich kenne den aus dem tiefsten Bayern auch. Allerdings nur als Kind und ich habe schon ewig keinen mehr gesehen oder gegessen. Die Conditorei gibt es noch und ich komme wahrscheinlich im September dort vorbei. Hoffentlich vergesse ich es nicht, dann schaue ich mal, ob sie den immer noch so machen.
Ja, so ein Bienenstich frisch aus dem Ofen ist mit das Beste. Ich mache ihn hier im Schwabenländle nach ähnlichem Rezept (auf einem kleinen Zettel bei meiner Oma aubgeschrieben). Allerdings werden die Mandeln vorher noch abgezogen.
REPLY:
Sandra, das abziehen der Häute ist bei Mandeln eigentlich immer üblich, weil die sich so leicht häuten lassen, im Gegensatz zu Hasel- oder Walnüssen. Deshalb steht das nicht extra im Rezept
@ all
Ich sehe schon, die Frage: Bienenstich mit oder ohne Füllung “spaltet” die Nation ;-).
REPLY:
Ja, ich bin auch eher für den mit Füllung ;)….so ungefüllt hab ich ihn noch nie wo gesehen oder gegessen, würd ich aber gern mal probieren…
Bienenstich (kenne ihn nur mit Fuellung) ist mein Kindheitsfavorit. Habe ihn nur einmal versucht zu backen, und bin auf’s Aeusserste gescheitert. Dieser hier sieht allerdings zum Schmachten aus. LG, Isa
REPLY:
Also Butterkuchen hat als Belag nur Butter, Zucker und weniger Mandeln als Bienenstich … Jedenfalls bei meiner Oma
Ich hätte jetzt auch behauptet, daß ich Dresdner Kind Bienenstich nur mit Füllung. Muß aber gestehen: hundertprozentig sicher bin ich nicht.
Vielleicht sollte ich beim nächsten Aufenthalt im elterlichen Haushalt mal das DDR-Backbuch konsultieren?
Erinnerungen an meine Großtante kommen in mir auf, bei der es oft selbstgebackenen Bienenstich MIT Füllung gab. Aus dem Schulbackbuch des Chemikers aus Bielefeld, das auch ich noch zu meinen Standardbackbüchern zähle.
Die Ausrolltechnik ruft Neid hervor – dank unseres Hundes kann ich leider bei überfüllter Arbeitsplatte nicht auf den Fußboden ausweichen ;)
Viele Grüße, Maja
REPLY:
DDR-Backbuch
Oha, das kann ich glatt auch mal machen.
Das Buch spuckt Bienenstich und gefüllten Bienenstich aus.
@Frau Küchenlatein
Das schreit nach Wiederholung!