Besuch in der Kleinen Kaffeerösterei Kiel

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Besuch in der Kleinen Kaffeerösterei Kiel

Am Montag, den 15.12. 2014 öffnete Arne Schlüter seine Kleine Kaffeerösterei noch einmal nach Ladenschluss, um Interessierte in die Geheimnisse des Kaffeeröstens einzuweihen.

©Kleine Kaffeerösterei Slow Food (1)

Mit dieser in der Türkei produzierten Trommel-Röstmaschine

©Kleine Kaffeerösterei Slow Food (2)

können auf einmal 1,2 kg Rohkaffee geröstet werden, die dann ungefähr ein 1 kg gerösteten Kaffee ergeben.

Ein Röstvorgang dauert bei maximal 185 °C etwa 20 Minuten, so dass in einer Stunde etwa 3 kg Röstkaffee hergestellt können. Auf diese Weise produziert Herr Schlüter in einem Jahr so viel, wie ein großer Kaffeeröster im Heißluftverfahren bei 600 -800 °C in einer Stunde ausstößt.

Die langsame Röstung in der Trommel macht den Kaffee magenfreundlicher und nur so können sich die Kaffeearomen voll entfalten. Die Energie erhält der sich ständig langsam drehende Kaffee in der Trommel indirekt durch Kontakt mit der von außen beheizten Trommel und der aufgeheizten Luft. Der zunächst blass-grüne Rohkaffee wird in den vorgewärmten Röster gegeben. Die Hitzezufuhr trocknet die restliche Feuchtigkeit aus den Bohnen heraus und die Farbe der Bohnen wird allmählich gelb.

Nach rund 5 bis 8 Minuten wechselt die Farbe ins bräunliche, durch die in den Bohnen neu entstandenen Gase nehmen die Bohnen deutlich an Volumen zu. Gleichzeitig entsteht in den Bohnen ein Druck, der sich auf die Zellwände auswirkt und sie poröser werden lässt, bis diese schließlich hörbar aufplatzen. Das kann sogar der Laie hören, dass sich die Geräusche in der Trommel verändern. Ab jetzt entfaltet sich das gesamte Spektrum der Geschmacksvielfalt und der Röstvorgang muss sehr genau beobachtet werden.

©Kleine Kaffeerösterei Slow Food (3)

Zur Feststellung des genauen Röstgrades werden der Trommel Proben entnommen. Dem Kaffeeröster bleiben nur zwei bis drei Minuten, innerhalb dieser kurzen Zeitspanne verändert sich die Farbe des Röstkaffees von leicht braun über mittelbraun über dunkelbraun bis hin zu öligem schwarzbraun und – wenn der Röster nicht aufpasst – verkohlt schwarz.

©Kleine Kaffeerösterei Slow Food (4)

Nach Beendigung des Röstvorgangs muss der Kaffee noch abkühlen, damit er nicht weiter röstet. Die Kunst des Röstens besteht darin, die Röstung genau an dem Punkt abzubrechen, an dem das bestmögliche Ergebnis aus einem Rohkaffee herausgeholt wurde. Beim Röstvorgang können bereits wenige Sekunden Röstzeit-Unterschied oder minimale Temperaturabweichungen während des Röstens aus ein und demselben Rohkaffee enorm unterschiedlich schmeckende Kaffees erzeugen.

Etwa 24 h nach dem Rösten entwickelt der Kaffee sein optimales Aroma, das bei richtiger Lagerung etwa 4 – 6 Wochen anhält. Arne Schlüter röstet jeden Tag mindestens einmal, jetzt zur Weihnachtszeit auch häufiger.

©Kleine Kaffeerösterei Slow Food (5)

Geduldig beantwortete Arne Schlüter alle Fragen der Teilnehmer und nach erfolgreicher Röstung gab es noch eine Kostprobe des Kaffees für zu Hause und eine Tasse Kaffee.

©Kleine Kaffeerösterei Slow Food (6)

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Über meinen Einkauf in der Kleinen Kaffeerösterei berichte ich hier

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