erhält man nicht alle Tage. Gern sind wir der Einladung in den Drathenhof gefolgt, schließlich haben der beste Ehemann von allen und ich dort selbst eine angenehme Hochzeitsfeier gehabt.
Der Bräutigam Peter Ross begrüßte jeden Gast persönlich und Butler Wilson begleitete jeden Gast an seinen Tisch. Dann begrüßte Lady Ashtonburry, die erst kürzlich verwitwete Schlossherrin, uns als Gäste zur Hochzeit ihrer Tochter Cora Tilling. Die schöne Braut und der reiche Bräutigam sollen sich das Ja-Wort geben, ganz zur Freude der Brautmutter, die darauf spekuliert, mit dem Geld des Schwiegersohns sich selbst und ihr marodes Anwesen zu sanieren. Währenddessen dürfen die nun zur Familie zählenden Gäste bei Kerzenschein das Festessen genießen. Darauf wird mit einem Schluck Absinth angestoßen. Während die Gäste die Gläser erheben, gibt es Gebrüll und Gerangel. Der Halbbruder des Bräutigams ist nicht eingeladen und wird vom vom Butler aus dem Saal entfernt. Der Braut wird unterstellt, Ross nur zu heiraten, um damit ihren Onkel Buster, den erfolglosen Künstler, zu unterstützen. Das ist zuviel für die Braut, sie muss sich erst einmal entspannen.
Um die Gemüter zu beruhigen und dem sonst so zuverlässigen Pfarrer Green ein wenig Zeit zu geben, läßt Lady Ashtonburry schon einmal den mit “TNT aus dem Molfsee gesprengten”
auftragen. Was hat das denn zu bedeuten? Die Braut tanzt mit Peters Halbbruder eng umschlungen zwischen den Tischen der Gäste. Doch kaum ist der Lachs verspeist, der erste Tote. Buster hat den Butler erhängt im Keller zwischen Madeira und Middleton -wie peinlich ein Schotte hat irischen Whiskey im Keller – aufgefunden. Dazu eine falsche 5-Pfund-Note mit einem roten X. Trotz dieses Zwischenfalls will Lady Ashtonburry ihre Tochter endlich vermählen. Die Braut ist sehr entspannt und torkelt nun lallend zwischen den Tischen herum. Pater Green ist noch immer nicht aufgetaucht. Die Dame des Hauses verliert die Geduld. Gottseidank ist unter den Gästen Pater Hastings anwesend und traut das junge Paar.
Dann ein Toter nach der
Der Halbbruder des Bräutigams stürzt plötzlich wieder herein – und bricht mit einer klaffenden Wunde am Kopf zwischen den Tischen zusammen. In der Hand eine falsche 5-Pfund-Note mit einem roten X. Der zufällig unter den Gästen anwesende Arzt kann nur noch den Tod feststellen. Doch wohin nun mit dem Toten? Die Idee, ihn vorübergehend an einem der Tische zu platzieren, wird verworfen und 4 (männliche) Gäste aufgeteilt in Rechts- und Linksträger packen mit an und schaffen die Leiche in den Keller.
Zu später Stunde taucht endlich auch Pater Green auf und muss sich wegen seiner Unzuverlässigkeit rechtfertigen. Er beteuert seine Unschuld, man habe ihn in seinem Gotteshaus eingesperrt. Beim Berufkollegen anderer Konfession, der für ihn die Trauung durchführte, bedankt er sich überschwänglich mit dem Versprechen, ihm am nächsten Tag ein Juda-Makkabäus-Heiligenbildchen zu schenken. Der Pfarrer nutzt auch gleich die Gelegenheit, den Klingelbeutel herumzureichen, um Spenden für das zerbrochene Juda-Makkabäus-Fenster zu sammeln. Die Gäste genießen unbeeindruckt von allem Geschehen ein
als der Pfarrer eine gefälschte 5-Pfund-Note “des Gerissenen” aus seinem Klingelbeutel präsentiert. Als er von den Todesfällen erfährt, geht er in den Keller, um die Leichen zu beschauen. Er kehrt zurück mit einer Wunde am Kopf, denn er sei von hinten niedergeschlagen worden. Er erklärt, der Butler habe nicht, wie zunächst angenommen Selbstmord begangen sondern sei erdrosselt worden. Doch wer beging die Morde? Was haben die gefälschten 5-Pfund-Noten “des Gerissenen” damit zu tun?
Mittlerweile wurde auch Scotland Yard eingeschaltet, doch bis der Inspektor eintrifft, genießen die Gäste das Dessert
Wer hatte ein Motiv, den Butler zu ermorden? Onkel Buster, der sich mit seiner Malerei mehr recht als schlecht durchs Leben schlägt? Die Braut, die eigentlich gar nicht heiraten wollte, nur „ja“ sagte, um der Familie einen Gefallen zu tun? Oder deren Mutter, Lady Ashtonburry, die mit dem Tod – „Besser gut verwitwet als schlecht verheiratet“ – ohnehin kein großes Problem hat? Der Bräutigam? Kam Pater Green wirklich deshalb zu spät, weil er im Gotteshaus festsaß? Und war es wirklich der Butler, der den Halbbruder des Bräutigams erschlug?
Jeder Gast ist aufgefordert, sich als Detektiv betätigen und Wettscheine auszufüllen Seit Beginn der Veranstaltung liegen diese nähmlich unter den Brötchen versteckt. Jeder soll einen Verdächtige benennen, den möglichen Tathergang rekonstruieren und ein Strafmaß vorschlagen. Die pfiffigste Lösung, das schönste Kostüm und ein richtige Konstruktion des Tatherganges werden auch noch belohnt.
So viel sei verraten: Der Mörder war nicht der Gärtner, der spielte nämlich nicht mit. Wer wissen will, wer wen getötet hat, muss selbst zum Krimi-Dinner gehen. Für Tatzeiten und Tatorte einfach den hinterlegten Links folgen, denn nur rechtzeitige Anmeldung sichert eine Einladung.
Herrlich!! Ich weiß jetzt umso mehr, warum ich da unbedingt mal hinwill! Klingt nach einem tollen, leckeren und unterhaltsamen Abend!
REPLY:
Ja, das war es auch. Allerdings haben wir das schon ein halbes Jahr im voraus gebucht ;-)
Ohh
You’ve been to a whodunnit-dinner! What fun!!
Did you have to be dressed? Oops.. of course you were dressed but I mean in costume?
I’d love to go someday! Wonderful story Ulrike!
In jeder Beziehung köstlich!
Gottseidank habt Ihr das Morden überlebt.
Das hört sich ja noch konfuser an als unser Fall und ist auch noch mit allerlei seltsamen Hinweisen gespickt.
Aber wichtig ist ja eigentlich nur, ob das Essen geschmeckt hat :-)
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Nun das TNT hatte schon einen leichten Nachgeschmack ;-)