Die Neujahrswünsche von Kaoskoch standen Pate für das gestrige Essen am Abend, nämlich Schwedische Hackbällchen – Köttbullar. Tags zuvor hatte ich reichlich Gelegenheit, in der Tütenabteilung meines Lieblingssupermarktes die Zutaten für die entsprechenden Tütchen von rot-gelb bzw. grün-gelb abzulichten, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Grün-gelb wirbt mit “ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe” und 49 g Tüte enthält selbstverständlich Hefeextrakt
Stärke, Mehl (Reis, Weizen), pflanzliches Fett, Milchzucker, Maltodextrin, jodiertes Speisesalz, Hefeextrakt, Aroma (mit Weizen, Milch), Milcheiweiß, Speisesalz, Apfelpulver, Zwiebelsaft, Zwiebelsaftkonzentrat, Curry, Curcuma, Zucker, Pfeffer, Zitronensaftpulver Lorbeerblätter
Rot-Gelb wirbt ebenfalls mit 100 % Geschmack, da ohne die Zusatzstoffe Geschmacksverstärker, Konservierungstoffe lt. Gesetz und verwendet auch Hefeextrakt. Hier enthalten 34 g Tüte:
Weizenmehl, Sahnepulver, Trockenmilcherzeugnis, Jodsalz, Zucker, modifizierte Stärke, Maltodextrin, pflanzliches Öl (gehärtet), Apfelpulver, Hefeextrakt, Aroma, Gewürze, Emulgator Sojalecithine (Spuren: Eier, Sellerie, Senf)
Meine Slow Cooker Version der Schwedischen Hackbällchen – Köttbullar ohne Tüte rief bei Anders doch ziemliches Erstaunen hervor. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, die Köttbullar zu genießen, einige Schweden essen dazu dicke braune Bratensoße, andere wiederum mit dünnem Fleischsaft. Eine Tüte ist dafür ab-so-lut nicht notwendig. Deswegen serviere ich ein schwedisches Feuerwerk: Fleischböller oder auch
Schwedische Hackbällchen – Köttbullar
nach diesem Rezept, auf das mich Anders netterweise hinwies, mit Preiselbeeren und Kartoffelpüree – ohne Tüte natürlich.
Hat sehr gut geschmeckt.
Camilla Plum rät rät in ihrem Buch, The Scandinavian Kitchen* die Hackfleischmasse vor dem Formen noch etwa 1 Stunde ruhen zu lassen. Diesem Hinweis bin ich auch gefolgt.
Schwedische Hackbällchen – KöttbullarMenge: 4 Portionen Rezept für Schwedische Hackbällchen – Köttbullar, das zeigt, dass eine Tüte weder von grün-gelb noch von rot-gelb für dieses bekannte skandinavische Gericht von Nöten ist. Zutaten
ZUBEREITUNG
Gesamtzeit: 30 Minute ohne Ruhezeit von 1 Stunde |
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Edit 20.04.2020 In DER Situation hat der Möbelschwede sein Rezept veröffentlicht
Missing your IKEA meatball fix? We’ve created a recipe for you to recreate this delicious dish in the comfort of your own home #IKEAmeatballs pic.twitter.com/d89lRsJxH7
— IKEA UK (@IKEAUK) April 20, 2020
noch mehr schwedische Rezepte sind in diesem Beitrag zusammengestellt (click)
Wozu man für Hackbällchen ne Tüte brauch ist mir auch mehr als schleiherhaft. Getoppt wird das nur noch durch die Tüten für Wiener Schnitzel (für Leute die es ablehnen Semmelbrösel zu kaufen/herzustellen?) oder Currywurst (für Leute die nicht wissen, wo man im Supermarkt Curry findet?)….
Ich habe kürzlich auch mal nach Rezepten gesucht, aber viele hatten Kartoffeln im Fleischklösschenteig (seltsam…) und alle dauerten zu lange für meinen Hunger, der da schon mächtig groß war.
Warum man dafür Fertigprodukte braucht, weiß ich auch nicht. Wobei die braune Sauce wohl das Problem ist, die mögen die meisten Schweden, die ich kenne, dazu – und viele kaufen sie fertig im Supermarkt… Den Rest machen sie selber.
REPLY:
Aber so eine braune Soße ist doch auch ohne Tüte schnell gezaubert: Das Fett kurz durch ein Sieb gießen, damit die Stückchen herauskommen, Pfanne grob reinigen. Fett wieder zurück in die Pfanne, gleiche Menge Mehl dazu und Mehl in dem Fett bräunen, dann vorsichtig Wasser hinzu bis zur gewünschten Konsistenz, abschmecken, fertig.
Viele Schweden essen Köttbullar auch mit Spaghetti und Ketchup, wobei die Köttbullar natürlich aus der eingeschweißten Verpackung kommen… dieses “Mahl” (oder “Mahlheure”?) konnte ich häufig beobachten, als ich noch in Schweden gewohnt habe, aber zum Mitessen konnte mich keiner Überreden!
Deine selbstgemachten Köttbullar sehen aber “jätte smaklig” (sehr lecker) aus!
Da ich wegen einer Unverträglichkeit von Natriumglutamat die Tüten schon seit Jahr(zehnt)en vermeide, mag ich diese Rubrik in Deinem Blog besonders. Ich bin auch immer wieder höchst erstaunt, wofür angeblich alles dieser Geschmacksmix aus der Tüte benötigt wird.
Sogar meine Schwiegermutter – die eigentlich gut kocht – kann sich leider nicht vorstellen, ein Lachs-Spinat-Gratin ohne so ein Ding zuzubereiten. (Ich muss beim nächsten Besuch mal gucken, ob sie auch immer noch Fon.dor im Küchenschrank stehen hat…)