Im Jahre 2010 stand bei Küchenlatein das Projekt „Kochen ohne Tüte“ im Fokus. Wenn man selber kocht und bewusst die Etiketten liest, weiß man was man hat.
Im Zeichen veganer Ernährung hat dieser Grundsatz auch 12 Jahre später nichts an Bedeutung verloren. Es spricht nichts gegen, sich rein pflanzlich zu ernähren. Oft wird aber zu hoch verarbeiteten Fertigprodukten gegriffen, die als ERSATZ für das tierische Produkt dienen sollen. Dabei sind Zusatzstoffe nötig, die zwar nicht per se schlecht sein müssen, aber ggf. vermeidbar wären.
Ernährungsmediziner raten immer wieder zu möglichst wenig verarbeiteten Produkten ohne viele Zusatzstoffe, weil das der Gesundheit zuträglicher ist.
Was mich an diesem veganen Hype wirklich stört, ist die unreflektierte Haltung von Verbraucher_innen zu rein pflanzlicher Ernährung. Viele meinen, sich deshalb besser zu ernähren, weil die auf tierische Produkte verzichten, sind aber über die enthaltenen Zusatzstoffe in den „Ersatzprodukten“ mehr als schlecht informiert. Nur weil keine E-Nummer im Zutatenverzeichnis auftaucht, heißt das nicht, dass nicht doch eine enthalten ist.
Ich möchte hier eine tierfreie Variante von Hackbällchen vorstellen, die schon im Jahre 2011 im Hause Küchenlatein ohne Tüte hergestellt wurden.
Als veganes Pendant eignen sich Linsenbällchen, die mit verschiedener Würzung der tierischen Variante doch ziemlich nahe kommen.
Im Gegensatz zur käuflich zu erwerbenden und in meinem Instagram-Feed beworbenen Fertigmischung sind meine Linsen für die Linsenbällchen weder enzymatisch hydrolysiert, noch werden Aromen, die von Schimmelpilzen auf Holzspänen produziert wurden oder Methylcellulose (E 461) zugesetzt. E 461 ist auch ein Bestandteil von Tapeten Kleister. Methylcellulose kann, wie auch andere Zusatzstoffe, Auswirkungen auf unsere Darmbakterien haben.
Also Augen auf beim Kauf veganer Ersatzprodukte, die enthalten versteckte Zusatzstoffe, die ohne Angabe der E Nummer mit der Bezeichnung angegeben werden dürfen. Und das ist der Grund, warum unreflektierte Insta-Kommentoren die vielen E-Nummern in den Produkten auch nicht finden können oder wollen. Im Übrigen ist vegane Ernährung mit weitgereistem Obst, Gemüse oder Schalenfrüchten aus wasserarmen Regionen genauso schlecht für die Umwelt wie übermäßiger Konsum tierischer Produkte aus nicht artgerechter Tierhaltung.
Doch nun endlich zum Rezept der
Linsenbällchen
Hier sind sie als „Linsenbällchen Toskana“ mit Käse zubereitet. Günstiger als das käuflich zu erwerbende Produkt ist das Ganze auch noch. Aus dem unten angegebenen Rezept erhielt ich genau 25 Stück, was dem der grünen Kraft für 5 Euro entspricht. Bei meinem Rezept schlagen Linsen mit 0,6 €, Leinsaat mit 0,17 €, Champignons mit 1,25 €, Knoblauch und Zwiebeln mit etwa 0,3 € zu Buche, Haferflocken mit 0,15 € . Das sind ohne die Gewürze, die immer im Hause sind, weniger als 2,5 €. Öl wird auch bei dem Fertigprodukt benötigt. Selber machen tut in diesen Zeiten auch dem Geldbeutel gut. Und so viel schneller ist das Fertigprodukt auch nicht: Es muss eine halbe Stunde im Kühlschrank quellen und dann werden die Bällchen gebraten. In der Zeit kann die Leinsaat quellen und das Gemüse ist geschnippelt.
LinsenbällchenMenge: 24 – 25 Stück Kategorie:tierfrei Rezept für tierfreie Linsenbällchen ohne hoch verarbeitete Zusatzstoffe und Aromen ZUTATEN
ZUBEREITUNG
Die Linsenbällchen sind würdige pflanzliche Vertreter der Hackbällchen. Gesamtzeit: 1 Stunde |
* = Affiliate-Link zu Amazon
und hier geht es zu noch mehr Rezepten mit Linsen
Gespeichert. Die letzten Linsenbällchen – nach einem amerikanischen Rezept – waren leider keine Gaumenfreude.
Kräftig würzen, dann schmeckt’s. Die Linsen saugen viel Geschmack auf
Super Bällchen, ein Genuss, weil man weiß, was drin ist.
Ohne Fleisch finde ich immer gut;)
Einer toller Blog, mit tollen Rezepten, die ich am Wochenende mal ausprobieren werde. Bin mir sicher, das es sehr schmecken wird.
Lg Alisa