Es ist 10 Jahre her, dass ich das letzte Mal bei einer Blogparade mitmachte. Es war zu Zeiten als Marketingagenturen Blogs entdeckten, ich beantwortete Fragen zu Bloggerrelations. So etwas gab es lange nicht mehr, schon gar, weil etliche sogenannte “Influencer_innen” der Meinung sind, ihre Accounts bei Meta seien bereits Blogs.
Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Zunächst bin ich als Mitglied von Mailing-Listen überhaupt erstmals auf das “Medium” Weblog aufmerksam geworden. Ich habe mir einige angeschaut und fand das irgendwie toll. Besonders beeindruckt hat mich der von Alberto von Il Forno ins Leben gerufene Blog-Event IMBB oder SHF Sugar High Friday von The Domestic Goddess. Damals tauchten plötzlich in der vorwiegend englischsprachigen Foodbloggerszene Rezepte zu den Event-Themen auf. Das fand ich unglaublich spannend! Im Mai 2005 startete dann der erste deutsche Blog-Event. Bei so etwas wollte ich auch unbedingt mitmachen. Voraussetzung dafür war jedoch ein Blog. Deshalb habe ich mich am 22.06.2005 an meinen ersten Blogeintrag gemacht: Ein Rezept für ein gefülltes Picknickbrot. Ich war so unglaublich stolz darauf, weil ich nicht wie Tim Mälzer ein gekauftes Brot, sondern ein selbstgebackenes Brot zubereitet hatte. Das war der Beginn von Küchenlatein, allerdings noch auf der Bloggerplattform Blogigo.
Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?
Um bei den Worten der Kaltmamsell zu bleiben: Es heißt das Blog. WordPress ist das CMS (Content Management System), ich blogge seit 2013 auf eigenem Webspace. WordPress war damals angesagt. Ich blogge ohne Gutenberg-Editor in der HTML-Ansicht, mit den Blöcken komme ich nicht klar.
Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Erscheinungsbild Küchenlatein im Wandel der Zeit
Angefangen habe ich bei http://blogigo.de, der Bloghoster bot kostenlos an, ein eigenes Blog zu betreiben. Nach etwa einem halben Jahr wechselte ich zu Twoday.net. 2013 machte mir Overblog dann das Angebot, einen Umzug auf eine eigene Domain durchzuführen, das ich annahm. Das war am 01.05.2013. Ich hatte mir mehr von Overblog versprochen und mithilfe von Blog-Freunden blogge ich mit WordPress seit 01.07.2023 auf eigenem Webspace.
Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?
Ich schreibe immer gleich in den WordPresseditor in der Administration. In den Blogpost-Entwürfen steht alles, was ich für erinnerungswürdig halte.
Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Immer, wenn ich etwas Kulinarisches für würdig halte, festgehalten zu werden, gibt es einen Blogeintrag.
Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?
Sowohl als auch.
Über welche Themen schreibst Du generell?
Ich schreibe über das Essen und drumherum.
Für wen schreibst Du?
In erster Linie für mich. Das Blog ist mein Tagebuch, das meine kulinarischen Erlebnisse festhält. Ohne Küchenlatein wüsste nicht, dass ich 9 verschiedene Lasagnerezepte in den letzten 20 Jahren gekocht habe. Obwohl es Zeit erfordert, spare ich sie auch wieder ein: Ich brauche keine Rezepte für Freunde und Bekannte mehr auszudrucken, sondern verweise einfach auf den entsprechenden Blogeintrag, wenn ich nach Rezepten gefragt werde. Und natürlich blogge ich für alle anderen, die es interessiert. Manchmal habe ich sogar konkrete Personen vor Augen.
Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?
Damals, als Twitter noch richtig Spaß machte, beantwortete ich die Frage: “Wieviel Zitronensäure ist in Zitronensaft?” Überhaupt bereiten mir die Einträge am meisten Freude, wenn ich Dingen auf den Grund gehe, z.B. warum niemand in Flensburg das angeblich so berühmte Flensburger Plättchen kennt oder das Lebensmittel im Gegensatz zu Arzneimitteln nicht verfallen.
Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Ich blogge mehr oder minder regelmäßig, je nach Lust und Laune. Dies ist mein erstes und einziges Blog und ich blogge immer noch.
Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Einfach machen! Aber immer im Hinterkopf behalten, dass das Netz so schnell nichts vergisst. Und die Erwartungen, das zur Verfügung stellen kostenloser Inhalte führe zur Anerkennung oder gar finanzieller Belohnung, sollten nicht zu hoch geschraubt werden.
Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?
Ich möchte noch möglichst lange bloggen. Redesign, Wechsel der Plattform? No way, ich bin nach 3 Blogumzügen froh, dass mein Küchenlatein seit 10 Jahren so aussieht wie es aussieht und sich hoffentlich von den hippen, angesagten, für SEO und Suchmaschinen optimierten Foodblogs unterscheidet. Früher™ war nicht nur mehr Lametta, das Drumherum war für Hobbybloggerinnen wie mich einfacher zu verstehen und zu handhaben.
Mein Dank geht an Thomas für den Start #blogfragen – eine Blogparade übers Bloggen!, dort sind auch die anderen Blogs verlinkt, die an der Blogparade teilnehmen.