Nach dem mich das Werk * von 09.08.2023 ** mit den schön schrägen Charakteren zu Eiersalat Kressebrot zum Lesehungrig No. 4 angeregt hatte, kam mir die nächste Empfehlung des Autors auf Twitter:
Krimis mit Humor: Flavia de Luce – Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley //t.co/0lrh2LacgH #krimismithumor
— Matthias Czarnetzki (@m_cz) 23. August 2014
gerade recht. Schon der Titel klang herrlich und so landete dann Flavia de Luce 1 – Mord im Gurkenbeet: Roman * analog mit nicht viel weniger schrägen Charakteren auf meinem Nachttisch.
England, um 1950: Flavia de Luce ist 11 Jahre alt, begeistert sich für Chemie und ihr besonderes Interesse gilt den Giften. Eines Tages, am frühen Morgen, stolpert sie im Garten über einen Sterbenden, der kurz darauf mit einem lateinischen Wort auf den Lippen das Zeitliche segnet. Flavias Interesse ist sofort geweckt. Als ihr Vater der Tat verdächtigt und dafür verhaftet wird, beginnt sie mit mehr als unkonventionellen Ermittlungsmethoden zu ermitteln. Bei den Ermittlungen wird immer wieder ein Schmandkuchen erwähnt, so auch auf Seite 35:
Jedes Mal, wenn sie statt der von uns geschätzten Rhabarber- oder Stachelbeerkuchen einen ihrer gefürchteten Schmandkuchen produzierte, ließen wir uns entschuldigen, täuschten irgendwelche familiären Seuchen vor und schickten sie mitsamt dem Kuchen sowie unseren allerbesten Grüßen schnurstracks zu ihrem Gatten Alf, damit sie ihr Machwerk an selbigen verfütterte.
Nun im Laufe des Buches wird in der deutschen Übersetzung der Schmandkuchen noch häufiger erwähnt, und es wird klar, warum Mrs. Mullet diesen Kuchen gerne backt, obwohl die de Luces und Schmand nicht zusammenpassen. Bei mir gehen Schmand und Kuchen schon zusammen, wobei ich mich das ganze Buch hindurch fragte, welcher Schmandkuchen denn typisch für England sei, damit ich den backen könne. Im Original tägt der Krimi den Titel: The Sweetness at the Bottom of the Pie und die oben zitierte Stelle ist dann auf Seite 26 zu finden:
loathing of Mrs Mullet’s custard pies. Whenever she strayed from our favourite rhubarb or gooseberry to the dreaded custard, we generally begged of, feigning group illness, and sent her packing off home with the pie, and solitious instructions to serve it up, with our compliments, to her good husband, Alf.
Ah, jetzt ja, ich wurde erhellt. So wie es im Englischen keine vernünftige Übersetzung für Schmand gibt, gibt es auch keine vernünftige deutsche Entsprechung für custard, so serviere ich dann auch
Egg custard tarts
Die kleinen Tarts schmeckten sehr gut und waren auch am 2. Tag noch genießbar. Das Originalrezept habe ich abgewandelt, weil ich es hasse nur Eigelb zu verwenden. Allein der Teig ist noch zu optimieren, weil er doch recht klebrig ist. Eigentlich sollen Kreise ausgestochen werden, die dann in die Mulden der Muffinformen gelegt werden sollen. Ich habe den Teig zu 12 Kugeln geformt, diese platt gedrückt und versucht, den Teig in Silikonförmchen gleichmäßig dick zu verteilen. Sieht auch ganz hübsch aus, finde ich.
Egg custard tarts – EierpuddingtörtchenMenge:12 Stück Egg custard tarts mit Schmandkuchen zu übersetzen führt definitiv in die Irre, handelt sich um Eierpuddingtörtchen Zutaten:SÜßER MÜRBETEIG
FÜLLUNG
ZUBEREITUNG
Gesamtzeit: 1 h 30 Minuten |
*=Affiliate-Link zu Amazon
** 09.08.2023 http://mczarnetzki.de/ nicht mehr verfügbar
Also ich würde Mrs. Mullet nicht mit den Minipies zu ihrem Ehemann Alf schicken, sondern sie lieber selbst vernichten. Lecker sehen sie aus – ich werde es wohl nie lernen, nicht hungrig Foodblogs zu lesen… ;)
Vielen dank für den schönen, lesehungrigen Beitrag und liebe Grüße!
Schönes Rezept, auch mit ganzen Eiern ;-). Aber warum in aller Welt “Vanilleextrakt”? Warum nicht einen Teil des Zuckers durch selbstgemachten Vanillezucker ersetzen? Schmeckt deutlich besser und die Törtchen duften auch intensiver nach Vanille.
Wenn ich den Vanilleextrakt selber mache, warum darf ich den denn nicht benutzen? Es schmeckt genau so intensiv wie mit selbstgemachtem Vanillezucker