Früher ™ konnte man auf dem Wochenmarkt
Milchsauer eingelegte Dillgurken
einzeln aus Gurkenfässern kaufen. Sie wurden mit einer großen, langen Zange aus dem riesigen Gärbottich geholt. Ich habe schon lange keine Gurkenfässer auf Wochenmärkten mehr gesehen.
Fast sämtliche Gurken, die man heute kaufen kann, sind mit Essig, Zucker und Gewürzen meist in Gläsern eingekochte Konserven. Die Einlegeflüssigkeit ist klar. Viele Produkte kommen nicht ohne “natürliche Aromen” (Schimmelpilz auf Holzspäne) aus oder enthalten sogar weitere, vermeidbare Zusatzstoffe.
Milchsauer eingelegte * Gurken * gibt es kaum noch, erkennbar sind sie schon an der trüben Lake und an dem angenehm kurzen Zutatenverzeichnis. Als mir dann noch Einlegegurken quasi hinterhergeworfen wurden, reifte bei mir der Entschluss, Gurken einmal selber zu fermentieren.
Wenn man Nahrungsmittel fermentiert, wandeln Mikroorganismen wie z.B. Milchsäurebakterien den Zucker im Gemüse u.a. in Milchsäure, Essigsäure und Kohlendioxid um. Wenn das Gemüse in der Lake in einem geschlossenen Gefäß vergärt, werden die Lebensmittel sauer und sind vor dem Wachstum unerwünschter Mikroorganismen geschützt. Die meisten schädlichen Keime benötigen Sauerstoff zum Wachstum, das entweichende Kohlendioxid treibt verbleibende Sauerstoffreste aus dem Gefäß. Ich habe meine Gurken in Gläsern von 1 Liter Größe mit Gärgewicht und Deckeln, die Gase entweichen lassen, fermentiert.
Auf Gurken soll sich das Enzym Pektinase befinden, die die Gurken matschig werden lassen. Deshalb empfehlen diverse Quellen tanninhaltige Blätter wie Wein, Kirsche oder Eiche der Lake zuzusetzen, um das zu verhindern. Auch ein Stück Meerrettich wird empfohlen. Als stolze Besitzerin einer Weinrebe ging ich kein Risiko ein und verwendete Weinblätter. So sahen die Gurken frisch eingelegt aus.
Bereits nach 24 h begann sich die Lake zu trüben, hier das Ergebnis nach 4 Tagen Fermentation:
Die Gürkchen hätten noch ein wenig mehr fermentieren können – sie waren innen noch nicht ganz glasig – aber geschmacklich waren sie top: Getestet von Arbeitskolleginnen.
Und hier nun das Rezept:
Milchsauer eingelegte Dillgurken
Menge: 2 Gläser
Milchsauer eingelegte Dillgurken so wie früher ™ vom Wochenmarkt
Zutaten:
- 550 Gramm Einlegegurken, gut gewaschen, ohne Verletzungen, Blütenansätze entfernt. Bei mir waren das 10 Stück
- 6 – 8 Dillblütenstände oder mehr nach Geschmack
- 1 – 3 Essl. Senfsaat
- 6 Zehen Knoblauch, geschält
- 6 Pfefferkörner
- 950 Gramm Wasser
- 50 Gramm Kochsalz
- etwa 15 Gramm Eichen-, Kirsch oder Weinblätter, sorgfältig gewaschen
- 2 WIDE MOUTH SteriKap Lids and Sterilock Food Fermentation Airlocks 07.06.2022**
- 2 Ball Mason Gläser 32oz Wide Mouth *
- 2 Gärgewichte Wide Mouth – Pickle Pebbles *
ZUBEREITUNG
- Die Gurken 1 Stunde in Eiswasser legen, so bleiben sie länger knackig
- Salz mit Wasser mischen
- Weinblätter, Blütendolden, Pfefferkörner, Knoblauch und Senfsaat gleichmäßig auf beide Gläser verteilen.
- Die Gurken aus dem Eiswasser nehmen, in die Gläser geben und mit dem Salzwasser auffüllen. Gärgewicht auflegen, so dass sichergestellt ist, dass die Gurken vollständig vom Salzwasser bedeckt sind. 3 Tage bei Raumtemperatur stehen lassen.
- Die Gurken sind gut, wenn sich die Farbe ändert und sie glasig werden.
Gesamtzeit: 4 Tage
Vorbereitungszeit: 1 Stunde
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** 07.06.2022 https://www.sterilock.co.uk/product/pack-of-3-regular-mouth-sterikap-lids-and-3-sterilock-food-fermentation-airlocks/ nicht mehr verfügbar
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