Mit dem richtigen Marketing wird nahezu jedes Lebensmittel zu Superfood bzw. heimischer Spitzennahrung. Heute gibt es
Karamellisierte Zwiebeln mit Kalbleber
Ein einfaches, aber sehr köstliches Gericht.
Was macht dieses Gericht nun zur heimischen Spitzennahrung? Bislang war ich der Meinung, dass der durchschnittlich ernährte Mitteleuropäer kein Nahrungsergänzungsmittel und spezielles Superfood benötigt, aber weit gefehlt, wie ich am eigenen Körper feststellen musste. Ich habe einen nachgewiesenen Vitamin D und B12 Mangel, mit allen möglichen Symptomen. Die Sache Vitamin D kann ich mir ja noch erklären, weil das nicht in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden kann. Aber Vitamin B12? Ich nehme täglich Milch und Milchprodukte – diese in Form von Käse und Quark zu mir, esse Hülsenfrüchte und vorwiegend Vollkornprodukte. Und Fleisch und Eier esse ich auch. Immerhin erklären sich damit meine Beschwerden. Bis jedoch die Ursache meines leeren Speichers geklärt ist, nehme ich besonders bewusst Lebensmittel mit Vitamin B12 auf, wie z.B. durch Kalbsleber. Ich esse gerne Leber, sie ist vollgepackt mit Aminosäuren, Vitamin A, Folsäure und Vitamin B12, sowie andere B-Vitamine und zählt daher zu einheimischer Spitzennahrung.
Zur Leber gehört Zwiebel, ebenfalls ein Füllhorn voller guter Inhaltsstoffe wie die Vitamine B6, B7, C und Kalium. Das Flavonoid Qercetin der roten Zwiebel wirkt als Antioxidans, das durch den Farbstoffe Anthocyan noch verstärkt wird. Dazu sind Zwiebeln verdauungsfördernd. Ein fähiger Marketingmensch könnte meine heimische Spitzennahrung sicher noch besser viel besser anpreisen.
Und auch dem Rotwein, der in dem Gericht verkocht und dazu gekocht wird, werden aufgrund seiner Antioxidanten wie Resveratrol positive Eigenschaften zugesprochen. Und genau dieses Beispiel zeigt sehr gut, dass es keine Wirkung ohne Nebenwirkung gibt. Die Vor- und Nachteile von Alkohol wiegen sich bei einem moderaten Konsum in etwa auf. Das sollte bei allen so hoch gelobten Superfoods im Hinterkopf behalten werden.
Zum Nachkochen dieses Gerichtes angeregt haben mich Martina & Moritz in der WDR-Sendung “Herbstklassiker mit Linsen, Zwiebeln und Kohl” letzten Sonnabend.
Karamellisierte Zwiebeln mit Kalbleber
Menge: 1 Portion
Rezept für einheimisches Superfood: Karamellisierte Zwiebeln mit Kalbleber
Zutaten:
- ca. 180 Gramm Kalbsleber, das waren bei mir 2 Scheiben
- Mehl zum Bestäuben
- 1 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- Majoran
- 2-3 schöne, große, rote Zwiebeln, geschält, halbiert und dann in schmale Segmente geschnitten, die an der Wurzelscheibe noch zusammenhängen
- 1 EL Butter
- 1 TL Zucker
- ¼ Koriandersaat, zerstoßen
- ¼ Senfsaat
- Balsamico
- 100 ml Rotwein
- Kerbel, optional
QUELLE
abgewandelt von Ulrike Westphal nach: Kochen mit Martina und Moritz Sendung vom 14.10.2017 Herbstklassiker mit Linsen, Zwiebeln und Kohl
ZUBEREITUNG
- Die Kalbsleber häuten. Falls sehr dicke Sehnen vorhanden sind, diese vorsichtig herausschneiden. Die Scheiben in Mehl wenden, was überschüssig ist, abschütteln.
- Die Scheiben in einer beschichteten Pfanne im heißen Öl zuerst sehr heiß anbraten, dabei salzen, pfeffern und etwas Majoran darüberstreuen. Sobald schöne Bratspuren sichtbar sind, auf einem Teller im 80 Grad Celsius vorgewärmten Ofen warm stellen und mindestens 20 Minuten nachziehen lassen. Sie sind gar, wenn sie auf Fingerdruck sanft Widerstand bieten.
- Im Bratfett die Zwiebeln andünsten. Butter zufügen, dann mit dem Zucker bestäuben, karamellisieren, salzen, pfeffern und auch die Gewürzsamen zufügen.
- Schließlich bei milder Hitze im eigenen Saft zugedeckt etwa 20 bis 30 Minuten leise schmurgeln lassen. Dann die Hitze erhöhen, einige Spritzer Balsamico zugeben und den Rotwein in mehreren Gängen angießen. Nicht alles auf einmal, sondern immer nur dann, wenn die meiste Flüssigkeit verkocht ist.
- Die Zwiebeln sollen wie ein sämiges Kompott wirken. Die Zwiebeln mit der Leber anrichten, mit einigen Kerbelblättchen garnieren. Zu Karamellisierte Zwiebeln mit Kalbleber kann man knuspriges Weißbrot und ein Glas Rotwein genießen.
Gesamtzeit: 40 Minuten
Vorbereitungszeit:5 Minuten
Koch-/Backzeit: 30 Minuten
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Ein weiterer Beitrag für das Event
von Giftige Blonde 26.07.2020 * und The Apricot Lady
** 26.07.2020 https://giftigeblonde.com/2017/09/10/blogevent-heimisches-superfood/ nicht mehr verfügbar