Gebäck im Weck®: Sandkuchen

Jeder hat so seine eigenen Assoziationen, wenn er bestimmte Dinge sieht oder hört. Beim Herrn Kollegen lag eine DLR auf dem Tisch, ich las oberflächlich Weck und clean labelling und begann mich zu fragen, was nun eine saubere Kennzeichnung mit Einwecken zu tun hat. Gar nichts, aber auch gar nichts. Dr. Markus Weck, Rechtsanwalt beim Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel äußerte sich in der Zeitschrift zum Recht des Unternehmers, in sachlich zutreffender Form den Verbraucher zu informieren, gab aber zu bedenken, dass jede vermeintlich objektive Aussage Anlass zur Kritik geben kann, auch wenn sie rechtlich nicht zu beanstanden ist. Ob eine Verwandschaft zu Johann Carl Weck – den hatte ICH nämlich im Kopf – besteht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Als ich dann beim Küchendealer meines Vertrauens** Gebäck im Weck, Classic Edition mit einer Fertigmischung für Sandkuchen entdeckte, war mein Ehrgeiz geweckt und ich erstand im Lieblingssupermarkt für weniger Geld als beim großen südamerikanischen Fluss 6 statt 4 Gläser mit Weckringen und machte mich ans Werk.

Gebäck im Weck®

Gebäck im Weck® - Sandkuchen im Glas (2)

In allen Büchern und sonst im Netz wird empfohlen, die Kuchen im Glas ohne Deckel zu backen und dann auf die heißen Weckgläser den Deckel mit Weckklammern zu befestigen. Dann soll der Kuchen ca. 2 bis 6 Wochen haltbar sein. Wer schon je versucht hat, mit Ofenhandschuhen die Deckel mit Einkochringen auf ein heißes Glas zu setzen, weiß, dass es sich dabei um eine ziemliche Friemelei handelt. Mir ist es bei dieser Methode nicht immer gelungen, ein Vakuum zu erzielen, allein deshalb, weil ich die Deckel mit den Einkochringen mit Handschuhen nicht richtig aufgesetzt bekam. Ich bin ja eine Verfechterin des Backens mit den Einkochringen, wie hier, hier oder hier. Einziger Nachteil, die Weckringe – besonders die Lasche zum Ziehen- sind nach dem Backen ein wenig klebrig. Wegen möglicher gesundheitlicher Bedenken habe ich den dafür zuständigen Fachkollegen befragt, der mir versicherte, die brauchte ich nicht zu haben. Sicher würden die Schwefelbrücken durch die Hitzeeinwirkungen „umstrukturiert“ und die Einkochringe dadurch schneller altern, aber IM Kuchen hätte ich nichts zu befürchten. Und auch im Dauereinsatz bei 125 °C im Dampfdrucktopf – dafür sind die Einkochringe ausgelegt – würden die ebenfalls schneller altern. Frau Kollegin und gestandene Landfrau sagt sogar, Weckringe seien Einwegringe. Wenn man nämlich Einkochringe im Einkochautomat ein zweites Mal verwendet, dann reißt beim Öffnen die Lasche ab.

Also bevor ich das Risiko eingehe, dass meine Gläser kein Vakuum haben, backe ich meine Einkochringe mit. So hält sich der Kuchen bei intaktem Vakkum sogar bis zu einem Jahr.

Und ganz wichtig, das Glas sollte nicht viel höher als bis zur Hälfte, maximal bis zu 2/3 gefüllt sein, sonst geht der Kuchen zu hoch auf.

Also ‚ran an den

Sandkuchen im Glas ohne Fertigmischung

©Sandkuchen aus dem Glas (1)

Der Sandkuchen heißt nicht Sandkuchen, weil er Sand enthält, sondern weil er ein feinporiger und relativ trockener Rührkuchen ist. Er muss sehr, sehr mürbe sein, so dass er schon fein krümelt, wenn man ihn in Scheiben schneidet und er sollte gänzlich zerfallen , wenn man einen Bissen davon zwischen Zunge und Gaumen zerdrückt. Wenn wenige Bissen Sandkuchen den Speichel aufsaugen, so dass man sich nach Flüssigkeit wie Kaffee oder Tee zum Nachspülen sehnt: Dann ist er richtig. Also immer ein Getränk dazu reichen.

©Sandkuchen aus dem Glas (2)

Meine Version aus dem Glas habe ich mit Frau Kollegin genossen, der er – wie auch mir – gut mundete.

Die sogenannte Sandmasse muss mindestens 20 % Butter und 20 % Eier enthalten, um sich so zu nennen zu dürfen. Das ist bei dem nachfolgenden Rezept der Fall.

Sandkuchen im Glas

Menge:5 Weckgläser 290 ml 80 mm Rand hohe Form

Sandkuchen aus dem Glas Collage

Rezept für Sandkuchen im Weckglas ohne Fertigmischung. Eine nette Geschenkidee oder auch als Dessert für Lunch at work.

Zutaten:

QUELLE

978-3-8338-0660-5*

abgewandelt von nach:
Kuchen im Glas: Saftige Minis:
Just cooking (GU Just Cooking)
*
ISBN 978-3-8338-0660-5

ZUBEREITUNG

  1. Gläser einbuttern, darauf achten, dass kein Fett auf den Rand kommt. Mit Semmelbröseln ausstreuen, überschüssige Brösel ausklopfen
  2. Die Butter mit Zucker und Vanilleextrakt cremig rühren. Die Eier nach und nach unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver und er Speisestärke mischen. Auf die Butter-Eier-Creme sieben und unterrühren. Jeweils ca. 150 Gramm Teig in die vorbereiteten Sturzgläser füllen. Die Gummiringe auf die Innenseite der Glasdeckel legen. Glasdeckel auflegen und die Gläser mit 2 Klammern verschließen.
  3. Auf dem Rost im auf den auf 160 °C vorgeheizten Backofen ca. 35 Minuten backen. Die Gläser nach dem Backen noch 15 Minuten im ausgeschalteten Backofen stehen lassen. Entnehmen und auskühlen lassen. Die Klammern entfernen.
  4. Wer mag kann die Gläser noch mit Masking Tape verschönern.
  5. Zum Verzehr des Kuchens das Glas öffnen, mit einem langen Messer den Kuchenrand lösen und den Kuchen aus dem Glas stürzen und nach Belieben anrichten.

Gesamtzeit: 1 Stunde 15 Minuten
Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Koch-/Backzeit: 35 Minuten

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Noch mehr Gebäck im Weck®-Glas:

** Das Geschäft Kochfest (www.kochfest-kiel.de) schloss am 15.09.2016

7 thoughts on “Gebäck im Weck®: Sandkuchen

    1. kuechenlatein Beitragsautor

      Nein, du bist nicht allein. Die vom Weck – Land-Journal – Alles übers Einkochen können die Deckel auch nicht auf die heißen Gläser zu bugsieren. Die backen die Kuchen nunächst im Glas, und lassen die auf einem Kuchengitter zunächst abkühlen. Dann reinigen die die Ränder gründlich und verschließen dannn mit Einkochring, Glasdeckel und Klammern. Danach kochen die den Kuchen nocht 30 Minuten noch bei 100 °C ein.

      Ich nehme dann die Einweckringe als Einwegringe und gut ist.

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  1. Liz

    Wir haben es zwar überwiegend geschafft, die Ringe und Deckel aufs heiße Glas zu bekommen – Teamwork sei Dank – aber Twistoff-Gläser machen einem die Arbeit doch leichter.
    Was ich beim Backen mit Deckel vermissen würde sind die Röstaromen, oder wird das trotzdem?
    Übrigens halten sich auch die offen gebackenen Kuchen ein Jahr. Zumindest war das der älteste Kuchen, den wir probiert haben, nur etwas trocken war er geworden. Die Exemplare die ich beim Umzug im Schrank fand waren schon 5 Jahre alte. Rochen auch noch tadellos, nur probieren wollte ich nicht mehr ;)

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  2. Markus Weck

    Hallo Küchenlatein,
    auch die letze Unklarheit kann ich beseitigen – mit Johann Carl Weck bin ich nicht verwandt. Namensbedingt bin ich aber ein großer Fan von allem, was man mit Weck-Gläsern anstellen kann, und habe mich über die Anregung, Kuchen darin zu backen, sehr gefreut.
    Das mach ich jetzt auch. Danke!

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  3. kuechenlatein Beitragsautor

    Oh, da bin ich aber sehr geschmeichelt, dass Sie meinen Blogartikel kommentieren. Ihrer in der DLR hatte mir ja gefallen und ich bin auch ganz begeistert von den Gläsern Ihres Namensvetters, Glas ist so schön inert.

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  4. Stephanie

    Ich liebe Sandkuchen. Zufällig bin ich gestern beim Discounter auf Weckgläser gestoßen. Gerade hab ich sie in den Ofen geschoben und bin schon sehr auf das Ergebnis gespannt. (Ich fürchte, lange wird er sich bei uns nicht halten ;-) )

    Die 160 Grad (auf mittlerem Rost?) beziehen sich auf Ober-/Unterhitze, richtig?

    LG

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    1. kuechenlatein Beitragsautor

      Ja, die Temperatur bezieht sich auf Ober-/Unterhitze. Und die Gläser von Weck® kann Frau auch supergünstig woanders kaufen, manchmal günstiger als beim Discounter …
      Ich wünschte guten Appetit und gutes Gelingen.

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